Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronische Erkrankung weitgehend ungeklärter Ursache. Unbehandelt führt die krankheitsbedingte Entzündung zu einer fortschreitenden Zerstörung von Gelenken, die dadurch ihre normale Funktion verlieren. Wer an einer RA leidet, muss langfristig Medikamente nehmen, um diesen Prozess aufzuhalten und die Schmerzen einzudämmen. Es gibt eine ganze Reihe von Medikamenten, die auf unterschiedlichen Wegen in den rheumatischen Entzündungsprozess eingreifen. Diese Medikamente, die ihre Wirkung erst nach Wochen oder gar Monaten entfalten, werden als konventioneller DMARDs (Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs) oder Basistherapeutika bezeichnet. Sie sind eine wichtige Säule der Behandlung der Erkrankung. Die am häufigsten eingesetzte Basistherapie ist Methotrexat (MTX).
Biologische DMARDs – Biologika – stellen eine bedeutende therapeutische Innovation dar. Sie werden eingesetzt, wenn die Wirkung konventioneller DMARDs unzureichend ist, oder die Patienten unter einem besonders raschen Fortschreiten der Erkrankung leiden. Diese Medikamente, die mittels biotechnologischer Verfahren hergestellt werden, folgen völlig neuen Wirkprinzipien. Sie führen zur Blockade bestimmter Botenstoffe bzw. Zellen, die eine wesentliche Rolle im rheumatischen Entzündungsprozess spielen. Die ersten Biologika zur Behandlung der RA wurden 2001 in Deutschland zugelassen.
In klinischen Zulassungsstudien erwies sich die Wirkung und Sicherheit der Biologika im Vergleich mit konventionellen DMARDs im Allgemeinen als sehr gut. Da solche Studien aber mit streng selektierten Patienten und über kurze Zeiträume durchgeführt werden, bleibt offen, ob Biologika auch unter „normalen“ Praxisbedingungen und bei langfristiger Einnahme wirksam und sicher sind. Um dies zu erforschen, wurden in verschiedenen europäischen Ländern Register eingerichtet, die die Therapie- und Krankheitsverläufe von RA-Patienten, die mit Biologika behandelt werden, dokumentieren und mit Verläufen unter konventioneller DMARD-Therapie vergleichen. Dieser Vergleich ist auch von sozioökonomischer Bedeutung, da die Kosten einer Biologika-Therapie sehr hoch sind. Mit der Zulassung der Biosimilars und JAK-Inhibitoren, werden auch diese Substanzen in RABBIT beobachtet. Weiterlesen